Der Psoas (Musculus psoas major) ist ein langer Muskel der sich links und rechts von den Lendenwirbeln erstreckt. Wie eine Brücke verbindet er den Oberkörper mit dem Unterkörper. Er ist Träger jeglicher Bewegung, Mobilisator und Stabilisator und steht in enger Verbindung zu unserem Nervensystem. Er ist für die Beugung/ Streckung der Beine zuständig und hilft die Struktur von Hüfte, Becken und unterem Rücken zu halten. Er dient als Stabilisator und beeinflußt Deine Körperhaltung und massiert durch seine Lage die inneren Organe und nimmt Einfluß auf den Kreislauf, die Verdauung, Ausscheidung, Entgiftung und Fortpflanzungsprozesse. Durch seine Nähe zum Zwerchfell beeinflußt er auch im wesentlichen unsere Atmung, was sich wiederum auf den Energiefluß im Körper, auf die Verbindung zu emotionalen Prozessen und auf das Bauchgefühl auswirkt.
Der Lendenmuskel verbindet Körper, Seele und Geist. Da er in unserer Körpermitte liegt und viele Aufgaben übernimmt, ist er meistens überlastet. Daher ist es wichtig die umliegenden Muskeln zu stärken, damit der Psoas entspannt und geschmeidig sein kann. Um die Vitalität des Lendenmuskels wieder herzustellen muß er entspannt und gelockert werden. Dabei hilft vor allem eine Bauchmassage und besondere Psoas-Dehnübungen. Spannen wir ständig, bedingt durch Stress oder Anspannung, den Psoas an, kann der Muskel eine Vielzahl von schmerzhaften Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Ischias, Bandscheibenprobleme, Skoliose, Hüftdegeneration, Knieschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Unfruchtbarkeit und Verdauungsproblemen und Depressionen etc. auslösen.
Durch Förderung eines gesunden Psoas können wir wieder lebenswichtige Energien in unserem Körper entfachen, wenn wir lernen, uns an die Kräfte des Universums anzubinden. Innerhalb der taoistischen Tradition ist der Psoas der Nährboden der Seele, er umgibt den unteren „Dan Tian“, das Hauptenergiezentrum des Körpers. Ein flexibler und starker Psoas ermöglicht subtile Energien durch die Knochen, Muskeln, Nerven und Gelenke, fließen zu lassen.
Der Psoas, von Energie durchströmt, verbindet uns mit der Erde. Wie ein Erdungskabel verhindert er Schocks und eliminiert Energiestagnation. So wird die Wirbelsäule und der zentrale Energiekanal befreit und geerdet. Wie die Gravitationsströme das Gewicht durch Knochen, Gewebe und Muskeln in die Erde übertragen, schickt sie die Erde zurück und die Kräfte fließen in die Beine und in die Wirbelsäule. Es ist die Alchemie und Kommunikation zwischen Selbst, der Erde und dem Kosmos.
Dao-it - Viel Spass
Psoasübungen 4 Übungen
Deinen Psoas entspannen
Inneres Bewusstsein, das sich durch Qi Gong und Yoga Yin entwickelt, ist das wichtigste Instrument beim Lernen um Deinen Psoas zu entspannen. Und ein entspannter Psoas wird Dir eine neue Freiheit, Leichtigkeit, und strukturelle Integrität in Deinem Tun bringen.
Es ist am Anfang schwierig sich für die subtilen Empfindungen im Psoas zu öffnen. Tief im Körper sitzen viele Gewohnheitsmuster, vor allem wenn Du eine sitzende oder stehende Tätigkeit ausübst. Um Deine Gefühle die mit dem Psoas tief verbunden sind, kennenzulernen, tue es mit ruhiger Aufmerksamkeit und Geduld. Bewusstsein ist eine gute Einladung, ein guter Schlüssel.Schwerkraft nutzen, Tue mal nix
Beginne mit einem einfachen Entspannen des Psoas auf dem Boden. In dieser Haltung brauchst du keine Muskelaktivität einzusetzen, um den Psoas zu lösen. Alleine die Schwerkraft wird diese Arbeit für Dich tun.
Lege Dich jetzt auf den Rücken, beuge die Knie bis etwa 90 Grad und platziere Deine Füße auf dem Boden in Breite der Hüften, etwa 30 bis 40 cm vorm Gesäß entfernt. Achte darauf, dass Du nicht zu flach oder zu durchgedrückt im Lendenbereich oder im Nacken bist. Lege eventuell eine dünne Unterlage unter Deinen Kopf. Entspanne Deine Hände und Unterarme auf Deiner Brust, auf dem Bauch oder indem sie seitlich auf dem Boden liegen.
In dieser Position verlagere nun Dein Bewusstsein in Deine Knochen. Beginne damit, das Gewicht Deiner Knochen, die in Richtung Boden sinken, zu spüren. Beobachte jeden Teil Deines Skeletts, das sich so anfühlen kann, als wäre es in der Horizontalen aufgehängt. Spüre die Punkte, wo die Muskelspannung verhindert, dass die Knochen sich der Schwerkraft hingeben. Loslassen.
Fühle Deine Füsse auf dem Boden, Deine geöffneten Handflächen auf dem Boden der Puls und das hinuntersinken der Knochen zu Erde.
Als Plus kannst du die Nieren Atmung/Langlebens-Atmung benutzen wie ich sie im Abschnitt Atmen erklärt habe.Rückendehnen, Tue mal was
Diese Übung kannst Du aus der Tue mal nix Übung direkt anwenden. Jetzt kannst du Dich zur Dehnung deiner Muskeln aktiv bewegen. Ziehe Deinen rechten Oberschenkel in Richtung Brust. Umarme ihn und drücke ihn sanft gegen Deinen Rumpf. Bleib kurz so und fühle in diese Stellung.
Sei achtsam und bewege dabei Dein Becken nicht weg vom Boden; das Becken sollte mit dem Rumpf ausgerichtet bleiben. Spüre in Dein gebeugtes rechtes Hüftgelenk und mache es innerlich weich, das unterstützt ein freies Bewegen des rechten Oberschenkels.
Aus dieser Position heraus beginne, Deinen linken Psoas zu strecken. Gehe sehr langsam mit dem linken Fuß weiter weg von den Hüften. Während die Schenkel sich dehnen, lenke Dein Bewusstsein auf die Vorderseite des linken Hüftgelenks fühle jede Spannung des Psoas. Sobald du die Dehnung im Psoas spürst, folge Deiner Empfindung den Weg des Muskels entlang bis zu seinem Ursprung am 12. Brustwirbel, wo er anfängt.
Um die Dehnung zu verstärken, drücke den rechten Oberschenkel gegen Deine Arme, hebe den jetzt ausgestreckten Unterschenkel an und strecke ihn sanft in Richtung Decke. Gleichzeitig widerstehe dem Druck des Beines mit Deinen Armen. - Wechsele nach einer Weile die Seiten. Mache jedoch nicht weiter, wenn du dabei Schmerzen oder Verspannungen im unteren Rücken erlebst. Am Ende der Übung wieder in die "Tue mal nix" Stellung gehen, viel Spass dabei.