Atemfakten
Wir entgiften bis zu 70% über unseren Atem. Kaum einer atmet heutzutage noch richtig. Durch das richtige Atmen werden all unsere Organe massiert und angeregt, bis hin in den tiefsten Bauchraum und in die Nieren. Durch richtiges Atmen entsäuern wir unseren Körper und es wird Stress abgebaut.
Geschichte
Das Atmen mit dem ganzen Körper wird seit Jahrtausenden verwendet, um die Fähigkeit, Energieblockaden im Geist/Körper aufzulösen und loszulassen, zu verbessern, sowie für das Wohlbefinden und die spirituelle Wachheit.
Taoistisches Atmen und die östliche Pranayama Yoga Medizin haben dem Westen zwei große Atemsysteme gebracht: das eine heißt Pranayama oder Yoga Atmung und das andere taoistische Atmung. Diese Systeme haben viele Gemeinsamkeiten:
Beide Atemtechniken nutzen bewusst Kontakt zum eigenen Chi oder Prana, beide Systeme versuchen die Dauer des Ein- und Ausatmens zu verlängern, beide empfehlen eine Körperhaltung, die nützlich ist beim Atmen, beide sehen die Atemtechniken als Weg zu einem gesunden Altern und dem Ernten der Früchte eines langen Lebens.
Beide Systeme sind Atemtechniken, um mehr physische, mentale und psychische Kraft zu entwickeln.
Es gibt jedoch auch klare Unterschiede. Im Gegensatz zu Pranayama betont taoistisches Atmen die Nierenatmung und das Atmen im unteren, mittleren und oberen Rücken. Es wird immer mit beiden Nasenlöchern geatmet. Die aktivierte Energie wird immer anschließend in das untere Dantian (Bauchraum) geleitet, um den Kopf vor Hitze zu schützen.
Der Hauptunterschied ist jedoch, dass viele Kernübungen im Pranayama-Atmen das Anhalten des Atmens erfordern. Im taoistischen Atmen wird der Atem nicht angehalten. Den Atem anzuhalten und das Üben davon kann Anspannung erzeugen und das Nervensystem negativ beeinflussen. Im taoistischen Atmen lernt man „aus der Erde“ zu atmen; auch da kann es zu Atempausen kommen, aber sie werden nicht forciert oder eingeleitet.
In den Dao-it Kursen helfen wir Dir, Deine Atmung zu verbessern, und bieten die taoistische Atemtechnik als einen zentralen Inhaltspunkt an. Diese uralten, seit tausenden von Jahren bewährten Techniken führen zur Verbesserung der Qualität Deiner Atmung und dem Aufbau vom Halten des Chi.
"Weniger Stress – mehr Platz."
Langlebens-Atmung
Der grundlegende Sinn der taoistischen Langlebens-Atmung besteht darin, alles in Deinem Körper synchron mit dem Rhythmus Deiner Atmung zu bewegen. Das macht das Innere Deines Körpers lebendig, voller Wohlgefühl und gesund. Es kultiviert außerdem Deine Fähigkeit, Dich zu jeder Zeit zu entspannen und Dich für lange Zeitperioden auf das zu konzentrieren, was Du gerade tust.
Die taoistische Langlebens-Atmung wirkt vor allem durch:
- das Einatmen von mehr Sauerstoff und einen besseren Ausgleich von Sauerstoff und Kohlendioxid im Körper sowie das vollständige Ausatmen von Kohlendioxid,
- die vollständige Entspannung des Nervensystems,
- die Verbesserung der Funktionen der inneren Organe,
- die Erhöhung und längere Haltbarkeit der Qi-Reserven im Körper,
- die Anregung von Metabolismus, Kreislauf und Heilungsfähigkeit durch Sauerstoff im Blut.

Taoistische Langlebens-Atemmethoden erreichen dasselbe Ziel. Wird Qigong zusammen mit taoistischer Langlebens-Atmung geübt, wird der Sauerstoff-Fluss im ganzen Körper gleichmäßig und ausgeglichen sein. Taoistische Langlebens-Atmung entfernt Kohlendioxid und erhöht die Menge nutzbaren Sauerstoffs beim Einatmen. Selbst wenn Du ausreichend einatmest und genügend Sauerstoff in Deinen Organismus einziehen kannst, atmest Du vielleicht nicht lang und tief genug aus, um all das Kohlendioxid wieder loszuwerden. Normalerweise ist ungefähr das untere Viertel der Lungen ständig mit Kohlendioxid gefüllt. Dann bleibt nur noch drei Viertel der Lungenkapazität übrig, die mit sauerstoffreicher Luft gefüllt werden kann. Wenn das Ausatmen relativ zum Einatmen schwächer wird, vermindert es sogar die Fähigkeit des Körpers, sich Sauerstoff aus der Luft zu beschaffen.
Wenn Du nicht ausreichend ausatmest, werden wahrscheinlich über die Zeit folgende Effekte auftreten:
- Die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen, wird vermindert.
- Giftige Abfallprodukte sammeln sich im Blut an – oft folgt Gähnen (auch eine gute taoistische Übung).
- Zunehmendes Kohlendioxid schwächt mentale Klarheit, erhöht Stress und verhindert, dass die Lungen mehr Luft aufnehmen.
"Dein Atemmuster"
Taoistisches Langlebens-Atmen hilft, ein starkes und durchgehendes Atemmuster zu stabilisieren, das exzessive emotionale Launen lindert. Es beruhigt Dein Nervensystem zur Entspannung und macht Deine Gedanken ruhiger und sorgenfreier. Dein Atemmuster zu kennen macht bewusst, wie Du in Launen und Emotionen reagieren kannst – mit anderen Ergebnissen.
Angst kann zu unkontrolliertem, angestrengtem oder schwachem Atemmuster führen. Das Halten des Atems ist oft die Voranzeige für gewalttätige Wutausbrüche. Ebenso ist das unbewusste Anhalten des Atems Teil einer Stress-Reaktion, welche deren Heftigkeit steigern kann. Flache Atmung macht Menschen anfällig für Lungen-Schwäche bei Umweltproblemen und kann zu Depressionen führen.
Nach TCM ist die Fähigkeit der Atmung, das Funktionieren der inneren Organe zu verbessern, genauso wertvoll wie eine bessere Sauerstoffversorgung. Taoistisches Langlebens-Atmen nutzt gezielt den Druck, den die Atmung im Inneren und um die Organe aufbauen kann, um mehr Blut und Qi in diese hineinzubringen und ihren natürlichen Bewegungsspielraum zu vergrößern. Wenn dieser zurückgeht, nimmt auch der Blutfluss ab; Bänder verkürzen sich, Beweglichkeit sinkt, Organe können Schaden nehmen.
"Die Atmung – tiefe, bewusste Atmung ist wichtig!"
Nimm Dir Zeit, das zu verstehen: 10 Minuten täglich in Dich zu investieren, lohnt sich. Für diese Übung brauchst Du nichts außer etwas Raum. Mit Erfahrung kannst Du die Atemübung an jedem Ort machen.
Übung
Du kannst die Übung im Liegen, Sitzen oder Stehen ausführen. Ideal ist aufrechtes Sitzen, Füße hüftbreit und vollflächig am Boden, Hände locker im Schoß. Auf der vorderen Stuhlkante sitzt Du gerader und länger. Enge Kleidung ggf. lockern.
Zuerst entspannst Du Deine Muskulatur und atmest durch die Nase langsam ein: zuerst in den Bauchraum, dann Solarplexus, dann Brust. Spüre das Zwerchfell nach unten ziehen und die Bauchdecke nach vorn. Leite die Atmung in den Rücken, vor allem zu den Nieren. Wenn die Lungen gefüllt sind, genieße die Fülle, bleibe ruhig und beginne langsam auszuatmen. Die Ausatmung dauert idealerweise zwei- bis dreimal so lang wie die Einatmung. Leere von oben nach unten: Lunge → oberer Bauch → mittlerer Bauch → unterer Rücken/unterer Bauch. Pausiere kurz in der Leere und lege die Hände aufs Untere Dantian.
Atme anfangs nur etwa fünfmal so, um die Wirkung zu spüren, und steigere mit der Zeit auf fünf bis zehn Minuten. Die Übung wirkt entspannend und kräftigend, aktiviert Verdauung und Kreislauf und stärkt seelische Stabilität.
Vertiefung
Schließe die Augen und lenke die Aufmerksamkeit bewusst auf die Ausatmung – löse Muskulatur von oben nach unten (auch Beckenboden!). Atme ruhig und genussvoll aus. Wenn Du Verbindung spürst, lenke die Aufmerksamkeit durch die Füße in die Erde. Lass Altes liegen und nimm Neues auf. Wiederhole so oft Du magst.
Wie ein Baum: Starke Wurzeln bedeuten Blätter und Früchte. Regelmäßiges Üben ist besser als selten viel.
Dao-it – Viel Spaß